Motorradreisen und Dies und Das

Drei Tage sind schon vorbei

Heute ist der 1. Mai, zwei Tage sind wir nun bereits hier. Am ersten Tag war nicht so viel los, kleine Sightseeing.Tour an die Südspitze von Manhattan. Das 11. September-Mahnmal ist wirklich sehenswert, schlicht und eindrucksvoll.

Viel interessanter war es gestern. Erstens haben wir eine Versicherung gefunden, die wenigstens per Mail schon mal zugesagt hat, unsere Motorräder zu versichern. Es gibt anscheinend nur eine, die das in den USA anbietet, jedenfalls habe ich keine andere gefunden. Sie heißt Fernet, hat ihren SItz in Florida und stellt ohne viel bürokratischen Aufwand die erforderliche Police aus. Mindesthaftung kostet 58 Dollar plus 60 Dollar Gebühr, für einen Monat. Nun ja, Hauptsache, wir kriegen die Motorräder auf die Straße.

Danach waren wir in Chadd’s Ford, Pennsylvania, um meine bereits online angezahlte (200 $) Harley Dyna Low Rider anzuschauen und probezufahen. Verkäufer Christian Maassen trägt eine antike Omega an eineem nicht originalen, aber altmodischen Fixoflex-Armband, was ihn sofort sympathisch macht. Ich hab meine Speedmaster Mark 4,5 an, das verbindet.

Erste Sitzprobe auf meiner neuen Low Rider, ganz schön laut, finde ich

 

Die Harley ist cool, alles ok, für ein 17 Jahre altes Motorrad, wir fahren um den Blick. Christan auf einer 2018er Heritage fährt voraus. Okay, meine Harley fährt, doch sie macht einen Höllenkrach. Anscheinend bestehen die Schalldämpfer nur aus je einem dicken Rohr. Beim Gaswegnehmen knattert sie wie ein alter Peterbilt-Truck beim Bergabfahren mit Motorbremse.

Das geht so nicht, sage ich Christian, als wir wieder auf dem Parkplatz von Hannum’s Harley stehen, da werde ich taub bis nach San Francisco. Mike, der Mechaniker des Ladens kniet sich hinter die Harley, guckt in die Auspuffrohre, steckt den Finger rein und sagt: Keine Dämpferelemente mehr drin. Kurze Ratlosigkeit, dann findet sich in einer Ecke des Ersatzteillagers ein Satz Pythons für einen alte Twincam-Dyna. Die könnten sie dranschrauben, dann sollte es besser sein.

 

Auf geht’s zur Probefahrt, dabei fällt mir ein, dass ich seit 1999 zum ersten Mal wieder in USA Motorrad fahre, damals  war es eine Kawasaki Drifter in Florida

Okay, wir vertagen das Bezahlen also auf Mittwoch, die Papiere von der Versicherung sind eh noch nicht da. Als Christian Brian erklärt, was ich mit der Low Rider vorhabe, werden seine Augen groß und er applaudiert, sagt endlich jemand, der nicht nur drüber redet, sondern es auch tatsächlich macht. Ich hoffe, dass sich seine Begeisterung auf die Arbeit an meinem künftigen Motorrad doch auswirkt…

Abends essen wir mit Julia und Frank in einem sensationell guten mexikanischen Imbiss gleich ums Eck von der West 184th, wo sie (und wir bis Mittwoch) wohnen.

Dienstag, wir fahren wieder nach Pennsylvania zum Motorräder gucken, diesmal nehmen wir Julia mit, sie hat sich extra freigenommen, um einmal aus der Stadt rauszukommen.

Wir schauen zwei Triumph America an, die findet Do irgendwie ein wenig zu fett und zu groß, doch die Alternativen (Yamaha Drag Star, Honda Shadow, Kawa VN 800) sind auch nicht zierlichen und kaum billiger.

 

Juan vom Philadelphia Cycle Center erklärt die Triumph, ganz schön fett, so eine America, findet Do

Auf dem Rückweg nach New York fahren wir noch mehr bei Brian’s Harley-Davidson in Langhorne, PA vorbei. Da entdecken wir eine wunderschöne kastanienbraun metallic-farbene Harley Sportster 1200 Custom, die uns allen sehr gefällt. Sie ist etwas teurer (weil von 2009, also quasi nagelneu), doch wir sind alle sehr angetan von der hübschen, zierlichen Sportster. Nun ja, das werden wir morgen entscheiden.

 

Bei Sonnenuntergang auf dem New Jersey Turnpike. Heimweg nach Manhattan, auch nett, wenn man das mal schreiben kann. Im Übrigen widerstehe ich schon seit zwei Tagen der Versuchung, auf dem Turnpike „America“ von Paul Simon ins Auto zu streamen

 

1 Kommentar

  1. Tom

    Gute Fahrt auf dem Highway, Ihr beiden!
    Doris, Du machst Dich vorzüglich als Rockerin!! 😉 Ich freue mich auf weitere Nachrichten von Euch und werde keinen Abend verpassen, danach zu sehen.
    Liebe Grüße aus Bonn
    Tom

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