Motorradreisen und Dies und Das

Tage 24, 25 und 26: Urlaubstag in Bryce Canyon

Scho wieder sind drei Tage vorbei, Wahnsinn, wie schnell das jetzt geht. Vor allem seit heute haben wir so richtig das Gefühl, dass es nun nur noch der Weg nach Hause ist. Doch der Reihe nach.

Cedar City hat nicht viel zu bieten, außer zwei Ausfahrten an der Interstate 15, ein paar Motels, Läden, Fast Food-Buden. Und das ist gut so. Wir beschließen spontan, hier einen (den ersten) Ruhetag einzulegen. Abends holen uns abends was zu essen aus dem Supermarkt, eine nette Abwechslung zum Restaurant-Essen. Und planen die nächsten Tage. Ein Ruhetag ist drin, also verlängern wir im Super8 um eine Nacht.

Stiefel shoppen

Den Ruhetag verbringen wir mit Stiefel-Shoppen beim lokalen Ranch-Ausrüster, Burger- und Quesadila-Essen bei Chili’s und ein paar weiteren Einkäufen. Doris kauft bei Walmart ein paar Feilen. Mit einer davon bearbeitet sie das Bajonett des abgestürzten Objektivs so lange, bis es wieder an die Kamera passt. Allerdings fokusiert es nicht mehr sauber, unrettbar kaputt also.

Wir haben nicht nur Zeit für einen Ruhetag, sondern für einen Umweg durch den Bryce Canyon. Da waren wir zwar bereits 1996, aber das ja nun auch etwas her.

Aus Cedar City sind es nur rund 80 Meilen, ein entspannter Fahrtag mit kühlem, doch sonnigen Wetter. Am Canyon finden wir sogar noch einen Zeltplatz für die nächste Nacht, wir wandern etwas am Canyonrand entlang und abends braten wir Würste und backen Kartoffeln am Lagerfeuer, ein richtiger Urlaubstag.

Abend am Bryce Canyon

Weil am nächsten Wochenende Memorial Day ist, der traditionelle Start der Sommersaison in USA, haben wir, entgegen unserer Gewohnheit, die nächsten drei Nächte vorgebucht. Das Ziel für heute: Baker, Nevada. Dort kommen wir wieder auf die US 50, die wir ja in Colorado verlassen haben, weil uns der Weg am Grand Canyon vorbei interessanter erschien.

On the Road in Western Utah

Und ich war schon einmal da, als ich mit Hardy die Geschichte über die Loneliest Road in America produzierte. 180 Meilen vom Bryce Canyon, wir schaffen sie schneller als gedacht, fahren über Nebenstrecken aus den Bergen durch die weiten Täler des westlichen Utah. Es ist sehr einsam, kaum Autos unterwegs und schon gar keine Motorräder.

Wir sind schon am Nachmittag in Baker, finden das Stargazer Motel, eine sehr skurrile Bude. Direkt neben dem Motel ist ein Restaurant, das sich Kerouac’s nennt (wohl  nach dem Schriftsteller). Dort gibt es die beste Pizza, die ich bisher in den USA gegessen habe. Ganz ernsthaft. Und ich frage nach Rachel und Kevin, mit denen ich vor einhalb Jahren an ihrer Kaffeebude auf dem Parkplatz in Baker sprach.

Stargazer Inn in Baker: Empfehlenswert

Die haben sie verkauft, sagt die Frau im Restaurant, aber wenn du mit Rachel sprechen willst, sie arbeitet in der Bar gegenüber. Also gehen wir über die Straße in das andere Restaurant des Ortes. Dort steht Rachel hinter der Theke und erinnert sich fast sofort, dass ich das mit dem silbernen Elektro-BMW vor eineinhalb Jahren war.

Später verwickeln uns die Besitzer des Ladens, zwei pensionierte Manager aus der Industrie, die hier ihren Lebensabend verbringen, in Gespräche. Das heißt, sie erzählen Geschichte vom Klimawandel über Schneeschippen, überflutete Bäche mit ertrunkenen Kühen bis zu den Glaskunstwerken lokaler Künstler (sie selbst). Ein interessanter Abend in Nevada, ein paar Meilen östlich von hier ist die Grenze zu Utah. Und hier beginnt jener Abschnitt des US 50, der Loneliest Road in America genannt wird. Doch davon mehr morgen.

Wir sind wieder an der US 50

P.S.: Und da das WiFi im Stargazer Motel dauernd abstürzt, gibt es die Bilder dazu vielleicht erst morgen…

 

3 Kommentare

  1. Hardy

    Schöne Grüße an Rachel!
    Ansonsten:
    https://youtu.be/7IZ-jATBq9A

    Ride on.

  2. Stefan

    Hallo Doris und Heinrich,

    Euere Tour mitzulesen macht viel Lust auf eine eigene Tour. Ich war fast in jedem Nest ab Colorado, das ihr beschreibt. Kann alles gute nachvollziehen. Besondere Erlebnisse hatte ich in Bluff… Dazu mehr zu Hause.
    Genießt noch den Rest der Tour. Die Wiedereingliederung in D wird schwer genug nach dem Easy Road Life in USA. 😉

    LG, Stefan

  3. Michael

    Die Geschichte mit Rachel ist ja klasse (wie auch die Bilder, vor allem die von Dorisens neuen Stiefeln :-)).
    Mag auch der eine oder andere Knochen schmerzen (oder auch ein Stück Fleisch): Von der Erinnerung an diesen Trip zehrt ihr bis zum schwarzen Kombi.

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